Ein Boot voller Landratten

Eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte die jedem Skipper zu jeder Zeit passieren kann.
Das Unheil ist unabwendbar, an irgendeinem Wochenende bricht es über ein herein:
Entweder es kommen deine Kegelklubleute, Sportkameraden, Freunde oder ein unliebsamer Geschäftspartner nebst Gattin. Es könnte auch die eigene Frau mit ihrem Kaffeekränzchen sein. Aber auch die jüngste Tochter und ihre kichernden Freundinnen oder sonstige Verwandte könnten sich für einen Bootsausflug eingeladen haben.
Unglücklicherweise ist man mit ein paar kleinen Reparaturen auch fertig geworden, und das Wetter, seit Wochen miserabel, wird einfach ideal sein und der Wasserstand ist auch ausreichend.
Keine Entschuldigungen sind am Horizont auszumachen um dem Schicksal zu entgehen.
Es gibt kein Entkommen, die Meute wird über das Boot herfallen.
Sie werden die frisch gelackte Plicht ruinieren, mit den vom Teer verdreckten Straßenschuhen die Bodenbeläge und sonstiges versauen. Das Ganze wird dann mit der Asche, von den inzwischen in Brand gesetzten Glimmstängeln, zusätzlich eingestaubt.
Da die Sonne scheint, hat man Oberkörper oder andere Körperteile frei gemacht und kräftig mit Sonnenöl eingerieben. Dass dabei einiges über das frisch geschrubbte Teakdeck geflossen ist interessiert kaum jemand. Wasser ist ja genug da!
Hat der Skipper sich von diesen chaotischen Zuständen einigermaßen erholt, passiert mit Sicherheit das nächste Missgeschick und es ist so gut wie sicher, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist.
Am besten man übergibt das Ruder einem Vertrauenswürdigen, lässt alles so laufen wie es kommt, verzieht sich in die Kombüse, hier allein hat man seine Ruhe, nur hier kann man den allgemeinen Untergang überleben – .
Aber – es ist auch schön, wenn man Freunde, Bekannte oder Verwandte eingeladen hat, mit ihnen ein Törn unternimmt, und mit etwas Stolz seinen Kahn präsentieren kann.
Wenn dabei auch nicht immer alles glatt geht, denn eine Seepartie ist lustig eine Seepartie ist schön usw. – .
In diesem Sinne Mast und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Euer Charly